Montag, 29. Dezember 2008

Gruesse aus Brasilien!


ganz ganz kurz: wunderschoene gruesse aus Brasilien, am Strand nahe Sao Paolo, und schonmal einen guten Rutsch an alle Leser! Leider habe ich nicht mehr Zeit um euch fantastische fotos zu praesentieren... kommt also noch! Bis dann!

Donnerstag, 25. Dezember 2008

Zeit zur Besinnung - und ein Geschenk für euch!

Ich bin jetzt fast vier Monate in Argentinien, das heißt: Es ist Weihnachten. Aber auch: es ist mal Zeit für eine Bestandsaufnahme. Und ich kann nur sagen: Echt cool hier. Ich genieße mein Leben hier: Ich habe alles was ich brauche und vielleicht ein bisschen mehr. Ich lebe gut, ich habe zu tun, ich habe Freunde und Zeit mit Gott. Was will man mehr? Zugegeben, ich habe noch nicht allzu viel vom Argentinien außerhalb von Buenos Aires gesehen. Aber das kommt ja noch. Ich glaube ich mache mal eine Plus-Minus-Rechnung, was ich alles gewonnen, und was ich verloren habe. Der Gedanke an das, was ich wohl schon alles verloren habe, dürfte einigen Leuten schon jetzt das freche Grinsen ins Gesicht getrieben haben. Dabei ist es gar nicht so viel. Da wären meine Sportschuhe. Die habe ich aber nicht verloren, die wurden geklaut. Genauso wie meine rote Adidas-Jacke, die irgendein Discobesucher wohl sehr hübsch fand. Gut. Ich habe mein Fernistilgel verloren - keine Ahnung wo das geblieben ist - aber ich trauere aufrichtig darum. Die Mücken hier sind nämlich scheinbar auf den Geschmack von Erste-Welt-Blut gekommen -_- Desweiteren wäre da ein endcooler Armreif, und meine genauso coole Sonnenbrille. Rayos, wie man hier sagt. Und da wäre noch eine verlorene Counterstrike-Partie, die mich ein Fiambre-Sandwich mit Cola gekostet hat. Ihr seht: Hält sich alles in Grenzen. Gewonnen habe ich dagegen viel: Abgesehen von anderem Land blabla habe ich hier glaube ich viel gelernt - auch wenn ich zu meiner Schande gestehen muss, außer meinem Stundenbuch hier den Kontakt mit bedrucktem Papier jedweder Art möglichst vermieden zu haben. Einige Highlights habe ich in einem kleinen Video zusammengestellt, dass quasi mein Weihnachtsgeschenk an euch, meine lieben Blogleser, ist. Ich hoffe ihr habt Spaß damit!

.....ja, also das mit dem uploaden hat wohl nicht geklappt. Kommt hoffentlich noch! ciao!

Es ist Weihnachten

Bis zum letzten Augenblick habe ich mich hier nicht wirklich weihnachtlich gefühlt. Es ist einfach zu heiß, zu laut, zu bunt, zu grell. Es gibt wenig "echt" weihnachtsliches hier. Wichtig sind der Baum, der seit dem Dia-de-la-Virgen am 8, Dezember schon steht, und die Krippe. Die Gemeinde von Sergio z.B. hat zwischen allen Familien einen Wettbewerb für die schönste Krippe veranstaltet - unser Exemplar hier ist eher bescheiden. Man addiere dazu ein paar bunte Lichter in den Fenstern, und fertig ist der Advent. Keine Weihnachtsmusik, kein Nikolaus, keine Weihnachtsmärkte, kein Glühwein, keine Plätzchen, kein Adventskranz (nur in der Kirche ist einer), keine Weihnachtsdüfte. Auch die Messen sind einfach zu "normal" um sich wirklich innerlich einstimmen zu können. Für mich zumindest.Kurz: Für die meisten Argentinier ist Weihnachten das Fest, an dem sich die ganze Familie zum Grillen trifft, und um 0.00 Uhr ein Einkaufswagen mit Feuerwerk gezündet wird und danach Geschenke ausgepackt werden. Wir haben Weihnachten auf Francos Wunsch hin im kleinen Kreis gefeiert, d.h. nur seine Mama, sein Papa (die sich Anfang dieses Jahres getrennt haben), er und ich. Er wollte auch nicht in seiner Gemeinde in die Messe gehen (um dem ganzen Betroffenheitsgesäusel zu entgehen), also waren wir in der Casita, was mir auch gleichzeitig die Gelegenheit gab meine Geschenke loszuwerden, die ich für (die meisten..) der Jugendlichen gemacht hatte: Ein gemeinsames Fotos mit einem Brieflein auf der RÜckseite. Immerhin 50 Stück. Die Messe war echt schön, es war die erste Messe die ich mit Padre Elbio (dem Casita-Chef) gefeiert habe. Sie war kaum besonders, kein Weihrauch, keine Messdiener, kein Stille-Nacht, kein O-Du-Fröhliche, und vor allem kein Menschen-die-ihr-ward-verloren (schmerzlich vermisst). Auch die Gemeinde dort ist klein, kaum 50 Menschen in der Capilla. Doch das Wunder von Weihnachten ist ja eigentlich genau das: Dass Gott Mensch wird in unserer -nicht nur materiellen- Armut. Und ich glaube als wir dann zurückfuhren, kurz vor 12 durch ABSOLUT menschen- und autoleere Straßen, Stille Nacht in zwei Sprachen singend, da war dann doch irgendwie ...Weihnachten.

Und so wünsche ich euch ebenso, liebe Familie, liebe Freunde, von ganzem Herzen wünsche ich euch frohe und gesegnete Weihnachten, und dass ihr vielleicht auch das kleine große Wunder in eurer Weihnachtslichen Armut entdecken könnt! :)

Montag, 15. Dezember 2008

Als Partytourist in Buenos Aires

Mal ein völlig ungeistiges Wochenende - wenn auch mit sehr geisterfüllten Leuten. Am Freitag habe ich mich zuerst mit Gaby getroffen, der Jurastudentin die ich zufällig vor meinem Uruguay-Trip kennengelernt hatte. War echt interessant, mal eine differenzierte Innenperspektive über Argentinien zu hören, über Freiheit, Moral und Wahrheit zu diskutieren (und über das Diskutieren an sich) und dabei durch die halbe Stadt zu laufen, zum Beispiel zur berühmten künstlichen Blume. Danach habe ich dann mit Gaston, den ich bei den Franziskanern kennengelernt habe, Bustickets für das Camp der "Joventud Franziscano" Anfang Januar in Cordoba gekauft und danach waren wir mit zwei anderen "Franziskanerinnen" einen heben 8) Recht simples Programm also, aber piola!
Special Highlight war dann noch das Gebäude der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, das über uns über mit einer Mischung aus Eiern, Mehl und Dreck überzogen war, und vor der noch ein paar Studenten, die an diesem Tag ihr Diplom erhalten hatten, im selben Zustand herumlungerten. Andere Länder, andere Sitten.

Ich bin dann auch den Samstag noch in BA geblieben und wir waren in La Plata, der Hauptstadt der Provinz Buenos Aires, wo eine große gotische Kathedrale steht, die wirklich jede Minute der langen Busfahrt wert war: Zwar erst 1884 erbaut, bleibt sie weitgehend dem hochgotischen Stil, den wir auch in Köln oder Altenberg finden können, treu, und die Restaurierung im letzten Jahr hebt die erhabene Schlichtheit der Architektur noch hervor: Stein und Licht, Raum und Medium die transzendente Gegenwart Gottes im himmlischen Jerusalem (sinnlich) erfassbar und spürbar zu machen. Dass diese Idee, diese Art der Spiritualität jedoch offenbar kulturell bedingt, also genuin europäisch ist, konnte man an den in dieser Kirche völlig unpassenden Marienaltärchen mit Glitzersternenmantel, Plastikblumen und Nationalflaggen sehen. Kulturtransfer fehlgeschlagen.

Eigentlich wollten wir dann abends in eine kubanische Salsa-Bar gehen, wo man für n'Appel un'n Ei auch Unterricht nehmen kann, sind dann aber doch auf ne Party in ner kolumbianischen Studenten-WG gegangen, bzw. dann die ganze Nacht dort geblieben und nicht mehr in die Salsa-Bar weitergezogen. Ich und Gaston haben uns dort hervorragend mit einem Psychologie-Studenten aus Ecuador, Matthias, unterhalten (ich weiß auch nicht, irgendwie habe ich da ne Affinität zu...), mit dem wir uns am Dienstag auch direkt wieder treffen wollen um weiter zu trinke..äähh diskutieren.
Nachdem wir dann auch am Sonntag ausgeschlafen hatten, sind wir dann noch den ganzen Nachmittag über den riesigen Antiquitäten/Handwerker/Nippesmarkt von San Telmo geschlendert, wo ich auch einige Weihnachtsgeschenke und ein stylisches Messer fürs LARPen kaufen konnte. Leider hatte ich nicht mehr genug Geld, um mir noch eine noch viel stylischere Lederumhängetasche, Gaucho-Sporen und noch mehr Weihnachtsgeschenke zu kaufen. Ich wollte ja eigentlich nur den Freitag in BA sein, habe mich dann aber bequatschen lassen. Gott sei Dank. War mal wieder genau das richtige :)
PS: ja, ich war beim Friseur. War ganz lustig.

Donnerstag, 11. Dezember 2008

Advent, Advent.... aeh.. es weihnachtet sehr!


Also ich hab grade gemerkt, dass der Advent schon fast halb rum ist, und da dachte ich, da muss ich ganz kurz (!) auch mal was zu erzaehlen. Tatsaechlich gibt es gar nicht viel zu erzaehlen - dass bald Weihnachten ist, merkt man nur daran, dass es ueberall weihnachtliche Plastikbaeume zu kaufen gibt. Dass man Plastik statt echter Baeume benutzt, eroeffnet uebrigens die faszinierende Moeglichkeit, Baeume in allen Farben zu verkaufen. Schweinchenrosa mit Silber zum Beispiel *brrrrrrrrrr*
Und weil rose Schweinchenbaeume nicht nadeln, stellt man sie auch ueblicherweise schon am "dia de la virgen" auf, dem Fest der unbefleckten Empfaengnis (bzw der Verkuendigung desselben Dogmas), der hier ganz selbstverstaendlich nationaler Feiertag ist. Anbei seht ihr unser Baeumchen. Huebsch, nicht. Dass meine Familie wie die meisten Argentinier viel italienisches Blut in den Adern haben, zeigt sich uebrigens daran, dass die Lichter im Baum ALLE BLINKEN. Und unserer muss tatsaechlich noch als geschmackvolleres Exemplar bezeichnet werden. Naja. Ich werde mir so bald wie moeglich eine Palme zum dekorieren zulegen, und schauen ob ich irgendwo Gluehweingewuerz auftreiben kann. Oder hat jemand ein Rezept?
Frohe Adventszeit euch Kaltnasen!

Mittwoch, 10. Dezember 2008

Ferien bei Sergio, Frankos Abschlussfeier und ne fette Party - viel zu erzaehlen, sorry!

Meine restliche Woche bei Sergio war wirklich super, wir verstehen uns super und ich denke ich konnte auch einiges von ihm lernen. Das Leben eines Priesters hier scheint ein bisschen entspannter zu sein als bei uns, auch wenn Sergio genau wie bei uns 5 Gemeinden zu betreuen hat.
Etwas mehr, fuer den, dens interessiert: Allerdings kann er weitgehend selbst entscheiden, was "betreuen" denn nun genau bedeutet, und die Erwartungen an einen Priester scheinen mir auch viel weniger festgefahren zu sein und es gibt auch keine traditionellen Strukturen so wie bei uns, so dass ein Priester oft einfach (nur) das tut, was er am besten kann. Alles, was die Menschen darüber hinaus "wollen", müssen sie selbst machen, und wird vom Priester bestenfalls wohlwollend unterstützt. Ist insoweit ne ganz gute Strategie, dass sie sicherlich ner Menge Frustration auf beiden Seiten vorbeugt, und andererseits die Menschen in der Gemeinde stark in die Verantwortung nimmt. Andererseits kann es so natürlich durchaus sein, dass ein Priester eine Gemeinde oder einen Teil davon einfach "brachliegen" lässt, weil er keine Lust oder Energie hat, sich dort zu engagieren. Fazit: Deutsche Gemeinden mit ihrer "institutionalisierter Kommunikation" in Gremien, Ausschüssen, Pfarrbüros sind sehr gut darin, Probleme zu finden - weniger darin, sie auch zu lösen. Argentinische Gemeinden, wo die Kommunikation mit dem Pfarrer zu großen Teilen nach der Messe vor der Kirche erledigt wird oder man einfach zu Besuch vorbeikommt, ignorieren die meisten ihrer Probleme und konzentrieren sich mit Energie und Zuversicht auf die, welche sie auch lösen können. Hat irgendwie alles seine Vor- und Nachteile.
Ansonsten habe ich es zugegeben genossen mal wieder unbegrenzt Internet - wenn auch recht langsames - zu haben 8)
Und mit den Jungs American Football zu spielen, das war auch wirklich cool =)

Am Freitag habe ich mich dann vorzeitig verabschiedet, um bei der Zeugnisverleihung von Franko dabei zu sein, der jetzt die Escuela Primera (bis 9. Klasse, die zählen hier aber ganz seltsam) beendet hat und jetzt auf ein Colegio/Escuela Secundaria wechselt (bis zur 12.). Das ganze war irgendwie eine recht putzige Veranstaltung.. ich weiß nicht. Wichtig war sie für die ganze Familie, weil Franko die Ehre hatte die Provinzfahne mitzutragen. Jahaa.
Mehr: Der Fahnenapell war auf jeden Fall auch mein ganz persönlicher Höhepunkt des Nachmittags, was ihr verstehen werdet wenn ihr euch das Video anschaut (Franco seht ihr ganz rechts). Das seltsame Gequietsche das ihr dort hören könnt ist der ORIGINALTON der Nationalhymne, die sie dort gespielt haben. Ich bin vor lachen fast zusammengebrochen... was ich mir natürlich verkneifen musste, da ich als Ausländer ja doch Respekt haben sollte vor den Symbolen einer identitätslosen Nation. Gut. Das ganze lief ein bisschen weniger formelhaft ab als bei uns, die Reden waren weniger ernsthaft, und teilweise wurde einfach eine dieser vor Lebensweisheit triefenden Geschichten oder Texte vorgelesen, die wir in Deutschland in Kettenemails zu verschicken pflegen. Interessant war, dass hier Medaillen verliehen wurden für alles mögliche. Außer den Standarddisziplinen wie "Bester Durchschnitt" gab es tatsächlich auch Auszeichnungen für die besten Kameraden zum Beispiel. Oder den Einsatz für das Vaterland. Wer die erhalten sollte, wurde tatsächlich von den Schülern demokratisch bestimmt. Ich vermute allerdings, dass wie bei allen demokratischen Akten auch hier die Ergebnisse noch irgendwo "gegengelesen" wurden.
Gut.
Verdammt, es wird schon wieder so viel. Dabei kommt das Beste erst noch. Freitag war dann nämlich noch die "Abiparty" von Guadalupe, einer der Katechetinnen von San Antonio de Padua (ja, genau die, die da auf Lucio Party macht). Da konnte man mal wieder sehen, dass die Argentinier durchaus zu feiern verstehen - auch wenn sie irgendwie sehr wenig Alkohol trinken. Dafür tanzen sie aber die ganze Nacht mehr oder weniger ununterbrochen. Und wenn sie nicht tanzen, knutschen sie oder sind auf der Suche nach jemandem mit dem sie eben dieses tun können. Mehr: Also das war schon ein bissl extrem.. das scheint hier fast wie ne Sucht zu sein. Wer nicht knutscht, ist höchstwahrscheinlich hässlich, dämlich oder schwul sein. Ich konnte mich aber beim besten Willen nicht überwinden - auch wenn die Argentinierinnen wirklich wirklich teilweise ganz ausgezeichnet aussehen! - aber leider das Niveau der ganzen Schose sich schon nach einer halben Stunde frustriert unter den Holzfussboden verkrochen hatte. Das funktioniert hier wohl üblicherweise noch mehr oder weniger so im Kindergarten, dass man irgendwie abcheckt wer wen süß findet, und dann ein Freund oder eine Cousine oder wer auch immer dann herüberschlawenzelt und die Gegenseite aufklärt. Zwei Varianten: 1. Deine Freunde belügen einfach beide Seiten ("Der/Die findet dich total süß und will dir gerne die Zunge in den Hals stecken" - sehr beliebt, weil hoher Spaßfaktor für alle anderen) oder man bettelt ("Och bitte, nur ein Kuss! Ist doch nichts dabei, passiert doch auch garnichts! Bittee! Gefällt dir meine Cousine nicht?" - nein, sie gefiel mir auch nicht, aber das war in dem Moment echt nicht der Punkt! Ich mein, die war ACHTZEHN! So ein KINDERGARTEN! Ich mein, wer BIN ICH denn?! o_0). Naja. Dass ebenjene Cousine dann am Ende mit einem 14-jährigen rumgeknutscht hat, der vor zwei Wochen in Padua gefirmt wurde, war dann nur das Sahnehäubschen ^^Das ganze kam mir auf jeden Fall viel extremer vor als in Deutschland üblich. Fast wie eine gesellschaftliche Sucht oder ein Wettbewerb. Und die, die nicht teilhaben können, sind auch extrem geknickt. Lucio zum Beispiel, der mit seinen 2m einfach ungewöhnlichst riesig ist für Argentinien.. der hats halt schwerer - und nimmts leider auch schwer. Jetzt weiß ich natürlich nicht.. ist das in Deutschland vielleicht doch so, und ich habs nur nie mitgekriegt?

Montag, 1. Dezember 2008

Jubiläumsblog: 1000. Besucher!


Hallo liebe Freunde!

Meine Uhr zeigt 18:31 und der Counter 999!
D.h. bei euch ist es halb elf, und die erste Nachteule oder Schnarchnase die das hier liest, ist der TAUSENDSTE Besucher meines Blogs! Herzlichen Glückwunsch!!!
(d.h. flux nach unten scrollen und rechts den Zählerstand kontrollieren. Wenn du ne 1 mit drei Nullen siehst, bist DU der erste!)

Ich weiß zwar nicht genau, wie der Zähler funktioniert (ich vermute ein Punkt pro Tag und IP-Adresse), aber ich merke so doch dass ihr doch irgendwo da draußen seid und zumindest die Bilder anguckt ;)
Schön ist es aber auch, ein bisschen Feedback zu bekommen, und deshalb nochmal die herzliche Einladung, doch ab und zu ein paar Kommentarzeilen dazulassen. Ja? :)
Zum Beispiel der Jubiläumsklicker: Wer du auch immer bist, meld dich doch bitte kurz, k?

So long, ich geh wieder zu meinen Jungs! Tschau!

WICHTIG: Fotoalben aktualisiert


Da ich hier bei Sergio endlich mal wieder seit langem meinen Laptop ein bisschen frische Webluft schnuppern lassen kann, hab ich doch gleich mal flux meine Online-Fotoalben mit den Fotos der letzten drei Monate gefüttert. Es fehlen leider zu großen Teilen noch die Titel und Kommentare, aber wer jetzt schon stöbern will: Es ist angerichtet!

http://picasaweb.google.com/bennisaires

Eine Woche Leben in einer armen Gemeinde

So, ich bin jetzt hier in der Gemeinde San Jose in Marcos Paz, einem fast ländlichen Vorort von Merlo. Ich lebe hier bei Padre Sergio, der ein guter Freund meiner Fastfamilie hier ist, im Pfarrhaus, und begleite ihn überall hin. Was bisher hieß: Essen (gestern Abend RICHTIG GUTES ASADO und LECKERSTER WEIN bei Bekannten einer Gemeinschaft von Laien, die Ehevorbereitungsseminare machen und heute Mittag AUCH RICHTIG GUTES ASADO bei der Familie eines neugetauften Babys). Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie man sich fühlt, wenn man einige Tage so gut wie nichts anderes als Grillfleisch und Brot und einige Tomätchen isst.. Naja. Also wir Essen und, klar, feiern Messe. Das kann sehr unterschiedlich sein, z.B. bin ich während der Erstkommunionfeier in der Capilla San Isabel de Hungaria fast schreiend rausgerannt, weil SO eine Unruhe in der Kirche war, dass man sich wirklich eher wie in einer Fußgängerzone gefühlt hat (die es hier übrigens nicht gibt, aber egal). Und das war NICHT nur die Schuld der unglaublich vielen Kinder, die sicherlich 50% der Besucher ausgemacht haben. In der Samstagsabendmesse hier in der Hauptkirche waren dafür fast nur Jugendliche - nämlich die vielen Jugendliche aus der Jugendgruppe von Sergio, die dieses Jahr gefirmt worden sind, und die Pfadfinder, die es hier auch gibt und genau wie bei uns meist eher eine Randexistenz in den Gemeinden leben, hier aber eigentlich ganz gut integriert sind. War auf jeden Fall richtig adventlich besinnlich (wie es halt adventlich besinnlich bei 30° sein kann..) und viel schöner.

Die Jugendgruppe (ich weiß nicht so genau, wer alles "Kerngruppe" ist, aber es spielen insgesamt wohl mehr als 40 Jugendliche mit) probt im Moment für ein Krippenspiel, das sie mit viel Tamtam am 21. Dezember auf dem zentralen Platz des Viertels aufführen werden. D.h. im Moment noch viel Kostümanprobiererei und wer-steht-wo-und-wann-und-wo-ist-eigentlich-Juan-schon-wieder-Arbeit, so dass ich meine Zeit damit verbracht habe, Sol, die Tokio-Hotel-Fan ist, die wichtigsten Sätze für Tokio-Hotel-Fans in Deutsch beizubringen - und sie war wirklich mit Begeisterung bei der Sache. Sie in die Kamera zu sagen traute sie sich dann aber doch nicht und das hat ihre ganze Aussprache ruiniert, sonst war sie besser. Sie hat mir auch versprochen das mit dem Kreischen noch zu üben.

Ich bin auf jeden Fall echt froh, hier zu sein. Die Jugendlichen sind klasse, Sergio hat echt was drauf, und außerdem gibt es hier viel weniger Moskitos in meinem Zimmer als in Padua. Das Wetter hat sich nach einigen Regenfällen überhaupt etwas abgekühlt, so dass ich natürlich wieder die völlig falschen Klamotten dabeihab. Narf.
Ist ja immer so. Also machen wir das beste draus. Ciao!