So. Gestern sind wir von der "Villarica Traverse" zurueckkekehrt, einem drei-Tage-Trekking durch den Nationalpark hier vor der Tuer. Gott sei Dank habe ich eine Gruppe von 5 Israelis gefunden, an die ich mich dranhaengen konnte und als Trekking-Laie nicht ganz "ins Blaue" laufen musste. Haette ich zwar wohl auch gemacht - besser wars aber ganz sicher so. Der Aufstieg ging durch Bambuswaelder, die mit zunehmender Hoehe grossen alten Laubwaeldern wichen, die dann wiederum von diesen seltsamen Nadelbauemen durchsetzt wurden, die ihr dort seht.
Der Aufstieg am ersten Tag war echt anstregend, immer ging es bergaufwaerts und als man endlich oben war durch schier endlose Sand- und Geroellwuesten. Wir haben hier Spaetsommer, das heisst die Gletscher und Schneefelder vom Winter sind fast komplett abgeschmolzen und die meisten der vielen Baeche und Wasserlauefe sind ausgetrocknet, was das Wandern definitiv nicht interessanter macht - und auch echt unangenehm werden kann, wenn man sich darauf verlassen hat, immer bei Bedarf frisches Mineralwasser auftanken zu koennen.
Belohnt wurde man dafuer mit einigen traumhaften Aussichten, zum Beispiel auf die "blaue Lagune" oder auf den Vulkan Lanin, der alles in der Umgebung um 1000m ueberragt.
Das Leben auf dem Trek war eigentlich ganz komfortabel. Mein Schlafsack hielt die Kaelte und die Sonnencreme die Sonne in Schach - und der Gaskocher natuerlich den Hunger. Da wir die zwei Naechte je an zwei Lagunen unsere Zelte aufschlugen, wurden diese selbstverstaendlich auch als Badezimmer mit sensationeller Aussicht genutzt 8)
Was mich besonders beeindruckt hat, war sicherlich die durchdringende Stille, die dort oben herrsscht. Ausser dem Wind und dem eigenen Atem wirklich keinen Laut zu hoeren, ist etwas wirklich Besonderes, das sich dem Himmel nochmal ein Stueck naeher fuehlen laesst.
Fazit: Echt ein schoenes Erlebnis. Nicht das Beste was ich bisher gemacht habe, aber es war wirklich eine koerperliche Herausforderung und ich bin echt froh das gemacht zu haben. Mal schaun wos als naechstes in die Wildnis geht!
A propos Wildnis: Die Waelder beim Abstieg erinnerten mich unheimlich an die heimischen Gehoelze. Die Israelis waren total begeistert - in mir hat das Wandern durch diese so vertrauten Waelder das erste Mal in den 7 Monaten wirklich so etwas wie Heimweh geweckt. Ich habe mich sogar dabei ertappt, das Bergische Heimatlied vor mich hin zu summen. Ich glaube, ich werde zu Hause mal oefter wandern gehen. Scheint sich ja zu lohnen.
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1 Kommentar:
Hi, willkommen im Club!
Da können wir ja schonmal eine schöne
sehr wahrscheinlich nachträgliche Osterwanderung planen.(Muß ja Ostern arbeiten!) Aber machen möchte ich schon eine.
Vielleicht kannst du ja auvch unsere geplante Rheinsteigwanderung mitmachen.
Mum
PS. Du hast gesagt du planst keine
Alleingänge, dann halt dich bitte auch die letzten Wochen daran! Bitte!
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