Samstag, 7. März 2009

Pucòn = Paradies

Das vielleicht interessanteste an Pucòn als Ort ist vielleicht, wie es Chiles bekanntester Ferienort wurde: Und zwar durch eine Seifenoper. Die hiess "Oro Verde" (Gruenes Gold) und spielte hier in und um Pucòn, vor dem Hintergrund einer drohenden Abholzung der Berge durch eine ruecksichtslose Holzfirma. Naja. Irgendwann haben dann die Chileaner gecheckt dass der Ort und die Natur nicht extra fuer die Serie erfunden wurden, sondern dass das alles ECHT war was dort gezeigt wurde.... tjoa und so ist das kleine Bergkaff hier seit 1996 richtig gross und beruehmt geworden. Ein Muenchner den ich hier getroffen habe und der seit 30 Jahren hier lebt hat mir im Vorbeigehen mit einem Schmunzeln ein Wiesengrundstueck gezeigt das er damals fuer 40.000$ gekauft hat und das jetzt 1,2 Millionen wert ist.. so kanns gehen.

Naja. Als ich hier ankam, habe ich mir erstmal von Lola Bravo sein Hostel aufschwatzen lassen, was wie die meisten meiner bisherigen Bauchentscheidungen eine echt Gute war, denn Lola ist der Dorfreporter (http://www.noticiasdepucon.com/) und kennt alles und jeden - und auch die Preise.
Am ersten Tag habe ich dann erstmal ein bisschen die Gegend auf dem Fahrrad erkundet.










Ueber Berge und Fluesse ging es zu einem grossen blauen und eiskaltem See, wo nach der anstrengenden Hinfahrt erstmal gepicknickt wurde - trotz Fastenzeit hatte ich mir mein Lieblingspicknick mitgenommen: Oliven, Brot und Kaese - dazu Pucóner Mineralwasser. Ein Fest :) Danach habe ich dann noch flux ein bisschen neue Sonnencreme geschnorrt und weiter gings!









Als ich so am See sass und das Panorama betrachtete, kam mir mehrmals der Gedanke, dass es hier eigentlich aussieht wie in Oesterreich. Auf dem Rueckweg bin ich dann aber an wunderschoenen Wasserfaellen vorbeigekommen, habe meine Flasche mit frischem Quellwasser gefuellt und nicht zuletzt war es der stete Blick auf den Vulcan, den ich am naechsten Tag wollte, der mich immer wieder daran erinnerte, dass Oesterreich doch ganz weit weg und anders ist.
Um 6 Uhr musste ich dafuer aufstehen, zur Travelagency latschen und im Bus bis an den Fuss des Vulcans zockeln. Der aufziehende Morgen ueber der Berg- und Seelandschaft von Pucón war allein schon das Geld wert - wirklich majestaetisch.









Dann wurds ungemuetlicher: mehr als 1400 Hoehenmeter wollten zurueckgelegt werden - davon 300m Gletscher. Der Tag war klar, der Vulcan rauchte erwartungsvoll. Am Ende war anstrengend, aber nicht toedlich. Leider waren wir ein bisschen zu langsam (eine etwas unsportliche Amerikanerin hat uns wirklich viel Zeit gekostet -_-), so dass der Gipfel sich bei unserer Ankunft schon zugezogen hatte und man nichtmal bis ans andere Kraterende mehr sehen konnte. Schade.









Der Rueckweg war dafuer umso spassiger. Der Gletscher wurde in windeseile mittels rutschen bewaeltigt - in solchen Eistunneln (nicht alle ganz so tief) wie der anbei. Leider konnte ich davon keine Fotos machen :(
War aber echt toll - so richtiges Bobfeeling =)
Fazit: Zwei Tage Pucón und schon jede Menge gesehen. Ist nicht der billigste Ort auf Erden, aber sicherlich einer mit den meisten Moeglichkeiten. Morgen gehts dann auf ein 3-Tages-Trekking durch den Nationalpark. Ich habe Gottseidank eine Gruppe gefunden an die ich mich dranhaengen kann, und ein Zelt habe ich auch gemietet. Kann ja dann nichts mehr schiefgehen, woll?
Bis in 3 Tagen dann! :)

1 Kommentar:

Reichsritter Milamber hat gesagt…

Mann, Mann, Mann. Was Du alles so siehst. Bist echt beneidenswert. Hoffentlich holt Dich die Tristess des Alltags in good old Germany nicht zu schnell wieder ein wenn Du wieder da bist.

Grüßle

André