Freitag, 3. Oktober 2008

Retido Spiritual im Franziskanerkloster

Motto: "Ich bin der Weg, die Wahrheit, und das Leben". Hört sich unspannend an, war aber das Gegenteil: Super Programm, super Leute, super lustig und mit Tiefgang. Viele Methoden kannte ich mehr oder weniger aus der TrO-Ausbildung, mit Firmlingen kann man aber natürlich ganz anders an die Sachen rangehen. Zur Einführung gabs ein Theater, bei dem ich - obwohl ich zugegeben fast nichts verstanden habe - fast Tränen gelacht habe, so schräg und spontan kam alles rüber - und war es wohl auch. Danach wurde ein Plakat mit den Fußabdrücken aller Teilnehmer gestaltet, es gab Katechesen, Spiele, einen wunderbaren Film mit anschließender Besprechung (auf englisch: The Bucket-List, mit Morgan Freeman und Jack Nickelson - ABSOLUT GUT!), viel Musik und einem bunten Abend bis 1 Uhr Nachts! Da ich ja die Nacht vorher nicht geschlafen hatte (war ja in BA, Gangster treffen, s.u.), eine echte Herausforderung. Am Sonntag gings dann weiter bis zur Messe am Abend, und ich bin wirklich bereichert nach Haus gefahren. Der emotionale Höhepunkte am Sonntag war eine Meditationsstunde, in der für jeden Jugendlichen in einer Kiste mit der Aufschrift "Das größte Geschenk, das ich dir machen kann" einen Brief von der Familie der Jugendlichen (die Kiste war am Vortag schon genutzt worden, und enthielt da aber noch als größtes Geschenk einen Spiegel. ...aber Superlative im Spanischen sind eh etwas seltsam). Ich finde die Idee wirklich hervorragend, und viele Jugendliche waren auch tief bewegt. Gleichzeitig trifft diese Maßnahme auch den Kern eines anderen Problems, dass unser Papst glaube ich die "Krise der Familie" nennt. Auch in Argentinien ist dieses Problem sehr aktuell, und ich merke mir die Einordnung dieser exemplarischen Aktion in den größeren gesellschaftlichen Kontext mal für einen anderen "Exkurs" (und erspare ihn euch jetzt ;)). Ansonsten ist das Franziskanerminoritenkloster in Padua auch ein wirklich schöner Ort, zwar nicht so ehrwürdig wie viele Klöster bei uns, aber immerhin als Zentrum der großen Gemeinde und mit einer recht jungen "Besatzung" ein sehr lebendiger Ort. Das Retido vorbereitet haben die Katecheten (die hier auch alle in den 20ern sind) mit den Freires des Klosters vorbereitet, so dass ein großes und wirklich erstklassiges Team sich um die ca. 25 Teilnehmer kümmern konnte. Mir war nicht klar, dass auch zwei der Freires auch die ganze Zeit mit den Jugendlichen zusammen waren, da sie in "Zivil" waren, und andere junge Freires ihre Einheiten in Gewandung gehalten hatten. Ich war zugegeben überrascht, als sie dann in Gewandung vor mit standen. Aber so eine Gewandung wäre auch recht hinderlich beim Theaterspielen, insofern nachvollziehbar ^^ Die Firmung ist im November, am Wochenende nach meinem Geburtstag. Mal schauen, was sich die "Brüder" dann dafür ausgedacht haben....

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