So, ich bin jetzt hier in der Gemeinde San Jose in Marcos Paz, einem fast ländlichen Vorort von Merlo. Ich lebe hier bei Padre Sergio, der ein guter Freund meiner Fastfamilie hier ist, im Pfarrhaus, und begleite ihn überall hin. Was bisher hieß: Essen (gestern Abend RICHTIG GUTES ASADO und LECKERSTER WEIN bei Bekannten einer Gemeinschaft von Laien, die Ehevorbereitungsseminare machen und heute Mittag AUCH RICHTIG GUTES ASADO bei der Familie eines neugetauften Babys). Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie man sich fühlt, wenn man einige Tage so gut wie nichts anderes als Grillfleisch und Brot und einige Tomätchen isst.. Naja. Also wir Essen und, klar, feiern Messe. Das kann sehr unterschiedlich sein, z.B. bin ich während der Erstkommunionfeier in der Capilla San Isabel de Hungaria fast schreiend rausgerannt, weil SO eine Unruhe in der Kirche war, dass man sich wirklich eher wie in einer Fußgängerzone gefühlt hat (die es hier übrigens nicht gibt, aber egal). Und das war NICHT nur die Schuld der unglaublich vielen Kinder, die sicherlich 50% der Besucher ausgemacht haben. In der Samstagsabendmesse hier in der Hauptkirche waren dafür fast nur Jugendliche - nämlich die vielen Jugendliche aus der Jugendgruppe von Sergio, die dieses Jahr gefirmt worden sind, und die Pfadfinder, die es hier auch gibt und genau wie bei uns meist eher eine Randexistenz in den Gemeinden leben, hier aber eigentlich ganz gut integriert sind. War auf jeden Fall richtig adventlich besinnlich (wie es halt adventlich besinnlich bei 30° sein kann..) und viel schöner.
Die Jugendgruppe (ich weiß nicht so genau, wer alles "Kerngruppe" ist, aber es spielen insgesamt wohl mehr als 40 Jugendliche mit) probt im Moment für ein Krippenspiel, das sie mit viel Tamtam am 21. Dezember auf dem zentralen Platz des Viertels aufführen werden. D.h. im Moment noch viel Kostümanprobiererei und wer-steht-wo-und-wann-und-wo-ist-eigentlich-Juan-schon-wieder-Arbeit, so dass ich meine Zeit damit verbracht habe, Sol, die Tokio-Hotel-Fan ist, die wichtigsten Sätze für Tokio-Hotel-Fans in Deutsch beizubringen - und sie war wirklich mit Begeisterung bei der Sache. Sie in die Kamera zu sagen traute sie sich dann aber doch nicht und das hat ihre ganze Aussprache ruiniert, sonst war sie besser. Sie hat mir auch versprochen das mit dem Kreischen noch zu üben.
Ich bin auf jeden Fall echt froh, hier zu sein. Die Jugendlichen sind klasse, Sergio hat echt was drauf, und außerdem gibt es hier viel weniger Moskitos in meinem Zimmer als in Padua. Das Wetter hat sich nach einigen Regenfällen überhaupt etwas abgekühlt, so dass ich natürlich wieder die völlig falschen Klamotten dabeihab. Narf.
Ist ja immer so. Also machen wir das beste draus. Ciao!
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen